Klaus Mann, Il Cappellano
€ 15,00 (I)
172 p., tascabile
ISBN: 978-88-6598-960-9 (2018)

Klaus Mann: The Chaplain /
Il Cappellano

Es ist fast völlig unbekannt, dass Thomas Manns ältester Sohn Klaus, der Autor des verfemten Romans Mephisto, an der Entstehung von Roberto Rossellinis neoveristischem Klassiker Paisà (1946) sehr aktiv beteiligt war. Paisà schildert in sechs Episoden die Befreiung Italiens 1943 bis 1945 von Faschismus und Nationalsozialismus durch die alliierten Streitkräfte – sowie die schon damals daraus resultierenden menschlichen „Kollateralschäden“. Um Hitler zu bekämpfen, war Klaus Mann freiwillig der US-Army beigetreten. Der „Schriftsteller in Uniform“ hatte das gespaltene, in Blut getränkte Land während des Italienfeldzugs kennengelernt – als Angehöriger der Psyological Warfare Branch, der Abteilung für psychologische Kriegsführung, zeitweise unmittelbar an der Front.
Klaus Manns detailliert ausgearbeitetes Drehbuch um einen pazifistischen Militärgeistlichen und einen jungen Faschisten wurde nie gedreht, aus Gründen, die wiederum eine spannenende Geschichte ergeben. Der ergreifende Text, im amerikanischen Original „The Chaplain“ betitelt, gilt als Klaus Manns letztes abgeschlossenes Werk, ehe der Schriftsteller seinem Leben – als eine finale politische Botschaft für den Weltfrieden – 1949 ein Ende setzte.

Den noch ungedrehten Film nach Italien zu bringen, an den Futa Pass im nördlichen Apennin zwischen Florenz und Bologna, wo die Tragödie Weihnachten 1944 gespielt hatte, war, gemeinsam mit dem Klaus-Mann-Biograph Fredric Kroll, mein lange gehegter Wunsch.
Erlaubt der überwältigende, überregionale Erfolg des „Cappellano“ in Italien den Rückschluss, dass Klaus Manns Text noch heute – oder wieder – den Nerv einer gespaltenen Bevölkerung „zwischen den Fronten“ trifft?
Erstmalige Übersetzung des Drehbuchs ins Italienische
herausgegeben und kommentiert von Alberto Gualandi und Pier Giorgio Ardeni
mit Beiträgen von Fredric Kroll, Susanne Fritz und Lorenzo Bonosi.

Edizioni Pendragon, Bologna 2018
Pressestimmen: http://www.pendragon.it

Die Horen Bd. 261, 61. Jahrgang
€ 16,50 (D) | € 17,00 (A)
Susanne Fritz: Kafkas Tattoo oder Wenn Buchstaben bluten

Kafkas Tattoo
oder Wenn Buchstaben bluten

In Franz Kafkas Erzählung „In der Strafkolonie“ von 1914 verliert das Wort jede Freiheit und mutiert zum Folterwerkzeug. Die Sprache dient nicht länger menschlichem Ausdruck und zwischenmenschlicher Verständigung. Sie wird auf einen tödlichen Urteilsspruch reduziert, den eine Maschine in den Körper des verurteilten, vollkommen stimm- und wehrlosen Menschen eintätowiert. Die Buchstaben bluten, der Mensch verblutet. In den Händen der Diktatoren und despotischen Machthaber stirbt die Sprache, unsere wichtigste Kulturtechnik. Als Schriftsteller aber glauben wir an die befreiende und emanzipatorische Kraft der Sprache. Wörter und Namen bieten Menschen Zuflucht – gerade in höchster Not. Was aber, wenn Buchstaben bluten?

Mein Text entstand als Beitrag für die Literaturzeitschrift Die Horen unter dem Titel: „Hinauf in das winzige Zelt von Blau. Writers in Prison/Writers at risk“. Ein vielstimmiger Apell für die Freiheit des Wortes, allen wärmstens ans Herz gelegt.

Auch heute noch werden mehr Schriftsteller und Schriftstellerinnen verfolgt, inhaftiert oder ermordet, als man in den westlichen Demokratien glauben mag.
Sascha Feuchert, Hans Thill und Regula Venske (PEN-Zentrum Deutschland) haben einen Band zusammengestellt, in dem die Betroffenen selbst zu Wort kommen oder von bekannten Kollegen porträtiert werden. Ergänzt werden die Texte mit Grafiken bedrohter bildender Künstler.
Mit Beiträgen u.a. von Mohammed al-Adjami, Gioconda Belli, Sabine Kebir, Enoh Meyomesse, Roswitha Quadflieg, Johano Strasser, Ilija Trojanow und Liao Yiwu.

Alles wandelt sich – Echos auf Ovid
Gabrielle Alioth; Hans-Christian Oeser (Hrsg.)

P&L Edition
ISBN 978-3-95669-083-9
208 Seiten
14,80 Euro

Auch als E-Book erhältlich!

Alles wandelt sich – Echos auf Ovid

Im Jahre 17 n. Chr. starb der römische Dichter Ovid in der Verbannung am Schwarzen Meer. Mit seinen Metamorphosen, den „Büchern der Verwandlungen“, in denen er so bekannte Geschichten wie die von Pyramus und Thisbe, Philemon und Baucis, Daedalus und Ikarus, Orpheus und Eurydike, Pygmalion und Galatea, Midas, Europa oder Leda erzählt, hat Ovid ein Werk geschaffen, das Literatur und Kunst der westlichen Welt über Jahrhunderte geformt hat und sie bis heute prägt.

Zweitausend Jahre nach dem Tod des Dichters im Exil lud das PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland – vormals Deutscher PEN-Club im Exil – die Mitglieder deutschsprachiger PEN-Zentren dazu ein, sich auf persönliche Weise mit Ovids Metamorphosen auseinanderzusetzen und in eigenen Geschichten und Gedichten den Spuren nachzugehen, die das Werk des großen Dichters in ihrem literarischen Kosmos hinterlassen hat.

Über das PEN-ZENTRUM deutschsprachiger Autoren im Ausland:
Aus seiner Entstehungsgeschichte hat dieses PEN-Zentrum eine besondere Verpflichtung übernommen. Hier sind Autorinnen und Autoren versammelt, die einerseits als emigrierte Nazigegner, als Überlebende des Holocaust bzw. als Nachkommen von Holocaustopfern die Geschichte dieser Verbrechen dokumentieren und aufarbeiten sowie andererseits Menschen, die unter den Unterdrückungsmechanismen des DDR-Regimes gelitten haben. Unter den Gründern dieses Zentrums finden sich so bekannte Namen wie Alfred Kerr, Heinrich Mann, Thomas Mann, Klaus Mann, Lion Feuchtwanger, Anna Seghers, Ernst Toller, Arnold Zweig, Stefan Zweig, Alfred Döblin und viele andere.

Susanne Fritz: Beständig, unbeständig. Von der Umkehrung des Blicks.

Die Buchpremiere und erstmalige Verleihung des Ovid-Preises an den Literaturwissenschaftler Guy Stern (Hildesheim/Detroit) für sein Lebenswerk fand am 14. März 2017 in der Nationalbibliothek Frankfurt am Main statt.

Von links nach rechts: Die Leiterin des Exilarchivs, Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt, Dr. Sylvia Asmus und Jesko Bender, die Autorin Renate Ahrens, der Preisträger Guy Stern, die Herausgeberin Gabrielle Alioth und die Autoren Gisela Holfter, Susanne Fritz und Utz Rachowski

Irene Ferchl: Literarisches Leben in Baden-Württemberg
Klöpfer & Meyer,
Februar 2016, Großformat, 184 Seiten und 162 Abbildungen, Duplexdruck
ISBN 978-3-86351-512-6
€ [D] 34,– / [A] 35,-

Über das Land hinaus.

Literarisches Leben in Baden-Württemberg
Irene Ferchl (Hg.)

Die »literarische Festschrift« zum 65. Geburtstag des Landes Baden-Württemberg. Darin auch eine Würdigung meines Schaffens mit einem Auszug aus „Ein Schaf an der Leine“ sowie einem Balanceakt, im Bild festgehalten von Burkhard Riegels.

Die vielgestaltigen Texte setzen wichtige und über Baden-Württemberg hinaus einflussreiche Orte und Protagonisten ins schönste Licht. (…)
Man fühlt sich nicht nur umfassend informiert, sondern auch glänzend unterhalten, weil die älteren essayistischen und literarischen Beiträge immer auch Lust machen, den gelegten Spuren weiter zu folgen.
Ulrich Rüdenauer, Badische Zeitung

232 Seiten, Großformat, etwa 30,5 × 22 cm, Fadenheftung
ISBN 978-3-9811965-9-7
39,50 EUR / 52 CHF
www.kv-artundweise.de

Himmlische Plätze in Südbaden

Außergewöhnliche Plätze,
besondere Autoren, kunstvolle Fotos

Zu diesem lesens- und schauenswerten Bildband schreibt der Verlag:
„Es sind bekannte, weniger oder überhaupt nicht bekannte Orte, die über einen nachfühlbaren außergewöhnlichen Charme verfügen. Die leidenschaftliche Hingabe für den einen oder anderen himmlischen Platz soll »ansteckend« wirken. Und wenn die Leserinnen und Leser beim Durchblättern des Buches den Eindruck gewinnen, dass auch sie über einen solchen »himmlischen Platz« verfügen, so werden sie die Palette der abgebildeten Plätze in ihren Gedanken noch erweitern. Es werden viele Menschen, die hier leben oder gerne hier ihre Ferien verbringen und sich der paradiesischen Zustände bewusst sind, ihren Lieblingsort zum »himmlischen Platz« erklären. Und sie werden unsere schöne Region noch bewusster zu schätzen wissen.

Für dieses Buch haben besondere, engagierte Menschen aus vielen Gesellschaftsbereichen persönlich über ihre Lieblingsplätze geschrieben. Künstler, Schriftsteller, Musiker, Politiker, Naturschützer, Kirchenvertreter, Kulturmanager und viele mehr – sie alle zeigen uns in anregenden andersartigen Sichtweisen die ganze Schönheit Südbadens – mit kunstvollen Fotos von Top-Fotografen, wie zum Beispiel Robert Häusser, Jiri Kohout, Ralf Greiner, Thomas Kaiser, Erich Spiegelhalter, Klaus Polkowski, Tilmann Krieg, Dieter Conrads oder Rolf Frei.“
Mit Texten von Karlheinz Ott, Wolfram Siebeck, Jürgen Lodemann, Erzbischof Robert Zollitsch, Dieter Ilg, Susanne Fritz u.v.a.

> lesen Weitblick ganz nah